Das Jahr 2020 brachte Lohospo Höhen und Tiefen. (Foto: pixabay/Gerd Winkler)

Apropos Corona…

Eine ganz persönliche Erinnerung von Geschäftsführerin Rebecca von Schwerin an das Jahr 2020, und die Bedeutung für Lohospo:

Vertrieb für Ferienunterkünfte und Buchungssoftware

Corona-Blues: Aufzeichnungen eines Jahres

Lohospo im Februar 2020

„Das Thema Corona begann für mich im Februar. Ich meine mich zu erinnern, dass unsere Lokalzeitung Badische Zeitung und der Oberbürgermeister von Freiburg bereits über die ersten Corona-Fälle bei uns in der Stadt und Region berichteten. Damals war das Thema dennoch so weit weg. Die paar Fälle! – so mochte man zunächst denken… Doch leider war schnell klar, dass es nicht bei ein paar Fällen bleiben sollte… Ischgl machte Schlagzeilen, eine Mitarbeiterin musste in Quarantäne, Corona kam näher. Und im Kopf waren die surrealen Bilder aus Norditalien, von Freiburg aus nur 4 Autostunden entfernt.

Lohospo im März 2020

Anfang März telefonierte ich abends mit Co-Lohospo-Geschäftsführerin Christiane. Wir diskutierten, ob wir die Teilnahme an der ITB (Internationale Tourismusbörse) dieses Jahr vielleicht lieber absagen sollten. Eine offizielle Absage der Veranstalter stand zu dieser Zeit noch gar nicht im Raum. Sollten wir wirklich auf diese schönen und wichtigen Tage in Berlin verzichten? Alles wegen eines Virus? Oder war diese Vorkehrung übertrieben? Schließlich entschieden wir uns, unserem Bauchgefühl folgend, schweren Herzens zur Absage und teilten diese unseren Kunden und Partnern mit. Ein paar Tage später sollten wir uns in unserem mulmigen Gefühl bestätigt fühlen, die ITB 2020 wurde offiziell abgesagt.

Für die zweite Woche des Monats hatten wir einen Tag mit unseren Teamleitern geplant. Der Workshop trug den Arbeitstitel „Kill your Company“ (hätten wir nur geahnt, was 2 Wochen später auf uns zukam. . .). Es sollte darum gehen, aus Sicht von Mitbewerbern das eigene Unternehmen in Frage zu stellen und auf diese Weise Verbesserungspotenzial herauszuarbeiten. Doch irgendwie beschlich uns das Gefühl, diesen Tag lieber dem Thema Corona zu widmen. Denn es gab nun immer wieder neue Corona-Fälle in der Region. Die Rückfragen von Gastgebern und Destinationen rund um Buchungen nahmen spürbar zu. Und auch das Wort Kurzarbeit hielt Einzug in die Nachrichten. Für uns eine zu diesem Zeitpunkt völlig unwirkliche Maßnahme. Eher nach dem Motto, „dann wüssten wir im Ernstfall, was zu tun ist“ griffen wir das Thema auf. Zurück im Büro riefen wir unsere Mitarbeiter zusammen und teilten ihnen mit, dass wir für den Fall der Fälle alles fürs Homeoffice vorbereiten. Auch den Begriff Kurzarbeit stellten wir in den Raum, was wie erwartet viele Fragezeichen auslöste.

Nur eine Woche später – es war Freitag, 13. März – kam ein Tag, den ich nicht vergessen werde. Mit unserem Team sahen wir uns im kleinen Besprechungsraum (von AHA-Regeln hatte man zu der Zeit noch nicht gehört) die Presse-Konferenz der Freiburger Bürgermeister an. Die Ansage war: In Freiburg durften jetzt nur noch Veranstaltungen mit 50 Personen stattfinden. Man konnte diese Art Beschränkung des Lebens, die erste von vielen in 2020, zu dem Zeitpunkt kaum glauben.

Abstand halten im Büro-Alltag.

Eine Stunde später kam ich in den Kindergarten, um meine Kinder abzuholen. Da war gerade die Meldung vom Land herausgegeben worden, dass die Kindergärten und Schulen ab Dienstag, 17. März für einen Monat geschlossen wären. Die Welt stand Kopf und die Schließung ging letztendlich länger als einen Monat.

Ach ja. . . Noch eine Woche später waren wir die erste Stadt Deutschlands mit einer „Ausgangssperre“.

Frühling 2020 bei Lohospo

 

An die Wochen, die folgten, erinnere ich mich nur verschwommen. Eines aber ist unvergesslich: Auf unseren Gastgeber-Service prasselte innerhalb von wenigen Tagen die Bearbeitung von 50.000 Stornos ein. Die Lohospo Kundenservice-Hotline lief heiß und das Postfach quoll über. 

Vertrieb für Ferienunterkünfte und Buchungssoftware

Unsere Reaktion und Erste Hilfe für Gastgeber: Wir erstellten einen Corona-Hilfebereich (bis heute, man lacht unter Tränen, die „erfolgreichste“ Landingpage, die wir je ins Leben riefen, mit Abrufzahlen im hohen 5-stelligen Bereich) und arbeiteten beständig an Mailings/Informationen zur Unterstützung unserer Gastgeber. Die Situation war ja für alle neu. Unsere Rolle als „Vermittler“ zwischen Gastgeber, Gast, Portal und Destination war in diesen Tagen wichtiger
denn je.

Gleichzeitig planten wir mit der Geschäftsführung, der kaufmännischen Leitung und unserer Personalerin die Kurzarbeit der Mitarbeiter (paradox, denn Arbeit war ja durch die Bearbeitung der Stornos wirklich mehr als genug da). Die Dinge änderten sich so rasant. . . Wir sorgten nun außerdem dafür, die Liquidität des Unternehmens zu sichern und erstellten dazu in unserem Businessplan drei Szenarien, orientiert am Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes. Dabei mussten wir unsere Überlegungen, wie es mit Lohospo weitergehen könne, immer mehr ausweiten, immer verrücktere Szenarien spinnen, Optimismus und Pessimismus vermischen. So wollte es Corona.

 

Mai 2020 bei Lohospo

Endlich eine gute Nachricht! Ende Mai, pünktlich zu den Pfingstferien, ging es dann tatsächlich wieder los mit den Übernachtungen und Buchungen von Unterkünften zu touristischen Zwecken. Auch jetzt gab es wieder enorm viele Rückfragen von Gastgebern und eine leichte Hoffnung darauf, dass der Sommer gut werden könnte. . .

Sommer 2020 bei Lohospo

. . . und ja, der Sommer 2020 wurde gut, sehr gut sogar!

(Siehe Was hat 2020 Lohospo gebracht #8 | Sommer-Buchungen)

Umbuchung statt Stornierung

Herbst 2020 bei Lohospo

Wieder eine Neuerung: Im Oktober galt das Beherbergungsverbot für Gäste aus Risikogebieten innerhalb Deutschlands. Wer soll das noch verstehen?… Wieder gab es unzählige Nachfragen in unserem Gastgeber-Service, von verunsicherten Gastgebern und Gästen gleichermaßen. Die PLZ-Suche auf der Website des RKI wurde zu unserem meist genutzten Tool. Wie erleichtert waren wir, als das Beherbergungsverbot für Gäste aus innerdeutschen Risikogebieten in den meisten Bundesländern gerichtlich gekippt wurde. Und gleichzeitig war da aber die insgesamt steigende Anzahl an Infektionszahlen. Würde uns ein zweiter Lockdown bevorstehen?

auf Bewertungen antworten

Ja. Der befürchtete zweite Lockdown ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten… und mit dem sogenannten ‚Lockdown light‘ war auch das Beherbergungsverbot für touristische Übernachtungen wieder da. Natürlich waren wir nicht sonderlich erfreut, dass nun wieder ein Monat Pause sein sollte. Aber wir, unsere Kunden und Partner waren diesmal so viel besser vorbereitet, hatten Geduld und Ausdauer gelernt. Und das war gut so, denn auch diese Zeitspanne wurde noch einmal verlängert. Die Pause dauert an.“

Lohospo Fazit 2020

Wir sind dankbar und froh, dass wir das Schiff Lohospo bisher sicher durch die Corona-Zeit manövrieren konnten, vor allem auch, dass alle im Team gesund geblieben sind. Und wir gehen davon aus, dass wir gut durch den Winter kommen werden. Der Optimismus im Team und der Zusammenhalt ist ungebrochen, eher noch verstärkt. Wir konnten 2020 alle Stellen im Team erhalten und haben die Kurzarbeit bisher nur minimal in Anspruch nehmen müssen. Es wurden neue Chancen ergriffen und wir werden weiterhin das Beste aus der Situation machen. Auch wenn Corona dazwischenkam, blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück.

Dennoch wünschen wir uns natürlich nichts mehr als eine Rückkehr in die Normalität und die Möglichkeit, wieder ohne Einschränkungen Gäste aufzunehmen und zu reisen.

Ein großes Dankeschön

Lohospo möchte sich dieses Jahr allen voran bei den Mitarbeiter*innen bedanken. Dafür, dass jede*r im Rahmen seiner Möglichkeiten, trotz aller Widrigkeiten in Bezug auf Angst vor dem Virus, Homeschooling, Kleinkindbetreuung oder Infrastruktur im heimischen Office, sein Bestes gegeben hat, um Lohospo gut und, vor allen Dingen als weiterhin gesundes Unternehmen, durch das Jahr 2020 zu bringen.

Jedem einzelnen unserer Gastgeber danken wir für die Treue und versprechen: wir geben unser Bestes für Sie!

Ein letzter großer Dank geht an unsere Partner für die kollegiale Zusammenarbeit, den Wissensaustausch, das starke und guttuende Netzwerk.

Wir wünschen Ihnen allen eine schöne Adventszeit, einen guten Start ins neue Jahr und vor allem Gesundheit!

Text: Rebecca von Schwerin

Welche Herausforderungen Corona für Lohospo brachte – und wie Lohospo damit um-
zugehen lernte, könnt ihr in unserem Blogbeitrag „Lohospo Jahresrückblick Teil 1“ nachlesen: